Endspurt beim Katzenhaus
22. November 2016
Von Jochen Weis
Klappe auf, Katze raus: Über zwei Klappen kommen die Katzen ins Außengehege – und wieder zurück. Hans-Georg Hoffmann, Vorsitzender des Geislinger Tierschutzvereins, demonstriert die einfache, aber zweckmäßige Technik. © Foto: Markus Sontheimer
Endspurt beim neuen Katzenhaus im Tierheim bei Türkheim: Der Anbau steht, die neuen Außengehege sind fertig, die Handwerker abgezogen. Nun muss sich der Geislinger Tierschutzverein nur noch ums Interieur kümmern, ehe alles fertig ist für den Einzug neuer Bewohner. Aktuell sind im Tierheim 30 Katzen untergebracht, nach der Erweiterung reicht der Platz für zehn weitere – wobei über die genaue Zahl das Kreisveterinäramt befinden wird.
Man habe mit der gut sechsmonatigen Bauzeit eine Punktlandung hingelegt, sagt der Vorsitzende Hans-Georg Hoffmann: Die Kosten des Projekts – 54 000 Euro – teilen sich der Verein, die Stadt Geislingen und das Land zu je einem Drittel. Damit der Landeszuschuss nicht verfällt, gab es eine Frist, die am 7. November abgelaufen ist. „Wir hätten eine Verlängerung beantragen können“, sagt Hoffmann. Was aber letztlich auch nicht im Interesse des Vereins lag, schließlich soll der neue Bereich so schnell wie möglich belegt werden: „Wir haben übergangsweise den Quarantäne-Zwinger für Hunde zur provisorischen Katzen-Unterkunft umfunktioniert“, erklärt Hoffmann, „Gott sei Dank haben wir den Zwinger seither nicht für den Ernstfall gebraucht, sonst wäre es schwierig für uns geworden.“
Ins neue Katzenhaus kommen nun noch Kratz- und Kletterbäume, für die Tiere werden Wandliegen und -hängematten eingebaut, außerdem sollen sie sich auf mehreren Ebenen bewegen können. „Damit vermeiden wir Revierkämpfe“, erklärt Hoffmann: „Da gibt es zum einen die Resoluten, zum anderen die Sensibelchen. So können sie sich aus dem Weg gehen.“
Weshalb der Verein den Raum mit zwei Katzenklappen zum Außengehege hin aus- sowie das alte Katzenhaus mit einer zweiten Klappe nachgerüstet hat. „Ist eine dominante Katze da, scheucht sie die anderen raus und würde sie nicht mehr reinlassen.“ Die Wohlfühlatmosphäre in den beiden Katzenhäusern hat noch einen weiteren Grund: „Die Tiere lassen sich besser vermitteln. Der visuelle Eindruck ist unglaublich wichtig. Die Leute sehen: Die Katzen haben es gut im Tierheim, sind dort zufrieden und gewöhnen sich schnell in ein neues Umfeld ein.“ Ein Aufwand, der sich lohnt: Im laufenden Jahr haben die Geislinger Tierschützer bereits einmal den kompletten Bestand weitervermittelt.
Parallel dazu steht der Ausbau der Futterküche an, von der aus die Katzen im neuen Domizil sowie im direkt benachbarten Aufzucht- und Quarantäne-Bereich versorgt werden. Diesen bezahlt der Verein komplett aus eigenen Mitteln. Hoffmann: „Wenn dann alles fertig ist, haben wir für die nächsten Jahre Ruhe.“
Vermittlungstopp in der Weihnachtszeit
Tiervermittlung: Wer sich für Katzen aus dem Tierheim als Haustiere interessiert, kann sich an die Vermittlungsstelle unter ☎ (07331) 93 17 22 oder per Mail an tierheimleitung@tierschutz-geislingen.de wenden. Der Verein gibt die Tiere in der Regel paarweise ab, sofern keine Katze in Haushalt lebt. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar ist Vermittlungsstopp.
Quelle: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/geislingen/endspurt-beim-katzenhaus-23214359.html